Aktienfonds – Renditeturbo oder Risikoposition
Vereinfacht gesagt sind Aktien Anteile an Unternehmen. Sobald ein Anleger Aktien kauft, gehört ihm ein Teil des betreffenden Unternehmens. Da eine Anlage in Aktien, insbesondere mit nur geringen verfügbaren Mitteln, auch Nachteile birgt, z.B. hohe Gebühren oder ein verhältnismäßig großes Risiko bei der Investierung in Einzelwerte, sind Aktienfonds für viele Anleger eine gute Alternative. Beispielhaft eine Anlage in den deutschen Aktienindex DAX: Will man in diese Unternehmen investieren, muss man bereits beim Kauf aller im DAX vertretenen Einzelaktien mit hohen Volumina einsteigen, um Kosten der vielen Transaktionen zu rechtfertigen. Mit dem Kauf von Anteilen eines Aktienfonds, der auf eben diese Unternehme zielt, kann man bereits mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz in die gleichen Werte investieren.
Vorteile Aktienfonds – Breite Streuung mit geringem Einsatz
Der Anleger sucht bei einem Aktienfonds nicht selbst die Wertpapiere aus in welche investiert wird. Diese Aufgabe wird von einem Fondsmanager ausgeführt. In dieses Portfolio kann der Anleger dann investieren. Mit seinen Einzahlungen erwirbt er Teile am Fondsvermögen und partizipiert dadurch an der Wertentwicklung des gesamten Aktienkorbes. Dadurch ergeben sich einige gravierende Vorteile. Zum einen fallen die Gebühren im Vergleich zum direkten Kauf aller Einzelwerte des Fonds geringer aus. Dies macht sich im Endeffekt in der Performance bemerkbar, da Kosten immer auch Berücksichtigung bei der Gewinnermittlung finden sollten. Des Weiteren ist das Risiko bei einer diversifizierten Anlagestrategie des Fonds geringer als beim Kauf von einer Einzelaktie, da im Fonds ein schwächelnder Einzelwert von den anderen im Portfolio befindlichen Aktien abgefedert werden kann. Das Risiko wird demzufolge gestreut. Ebenso kann man durch die Diversifizierung auch mit kleinen Mitteln in einen kompletten Markt investieren. Ein weiterer Vorteil, insbesondere für unerfahrene Anleger, ist es, dass der Fonds von einem Profi gemanagt wird und man selbst einen relativ geringen Aufwand im Vergleich zu einer eigenen Aktienanlage hat.
Nachteile Aktienfonds – Risiken und Gebühren
Leider gibt es auch in der Finanzwelt keine eierlegende Wollmilchsau, so dass auch Aktienfonds mit Nachteilen behaftet sind. Im Vergleich zu anderen Anlageformen, wie zum Beispiel Tagesgeldkonten oder auch Rentenpapieren, können Aktienfonds, ebenso wie die zugrundeliegenden Wertpapiere, im Kurs fallen. Das eingesetzte Kapital kann somit auch weniger werden. Fehleinschätzungen des Fondsmanagers können sich negativ auf die Performance auswirken. Im Vergleich zu passiven Fonds (sogenannten ETFs) fallen höhere Gebühren an, sowohl beim Erwerb als auch über die Laufzeit. Die steuerliche Behandlung ist die gleiche wie bei der Anlage in Einzeltitel. Ein entscheidender Unterschied im Vergleich zum direkten Kauf von Aktien ist die fehlende tatsächliche Unternehmensbeteiligung, da die Fondsgesellschaft der eigentliche Eigentümer der Wertpapiere ist und man als Anleger nur in deren Sondervermögen investiert. Ein Mitspracherecht auf Hauptversammlungen hat man demzufolge nicht.
Welcher Fonds ist der richtige?
Diese Frage kann man prinzipiell nicht korrekt beantworten, da es von Anleger zu Anleger Unterschiede gibt. Man sollte sich darüber im Klaren sein, in welchen Markt man investieren will und welches Risiko man bereit ist, einzugehen. Ein Vergleich der Angebote kann bei der Entscheidungsfindung behilflich sein. Die Anlagestrategien verschiedener Fonds unterscheiden sich fundamental voneinander. Einige investieren nur in große Werte, wie zum Beispiel DAX-Unternehmen, während andere eher in kleineren Unternehmen Chancen sehen. Ebenso kann die Auswahl auf eine bestimmte Region begrenzt sein oder auch weltweit stattfinden. Generell kann gesagt werden: Je höher das Risiko einer Anlage ist, desto größer sind meist auch die Gewinnchancen.