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Inflation auf Rekordjagd

4. Oktober 2021 von finatra

Die Inflationsrate ist im September nach der ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes auf 4,1 % gestiegen. Das ist der höchste Wert seit 28 Jahren. Die Prognosen für die nächsten Monate liegen sogar zwischen 4 % und 5 %, erst im Jahr 2022 soll sie wieder deutlich nachlassen.

Wo liegen die Gründe der aktuell steigenden Inflation?

Bei den detaillierten Daten der aktuellen Inflation fällt auf, dass vor allem die Importpreise mit 16,5 % und die Erzeugerpreise mit 12 % (jeweils August 2021) besonders stark gestiegen sind. Der wichtigste Faktor sind die gestiegenen Rohstoffpreise, insbesondere die Energiepreise für Erdöl und Erdgas. Nachdem Corona-Jahr 2020, in dem aufgrund des Lockdowns die Preise eingebrochen sind, ist die Nachfrage in diesem Jahr sprunghaft wieder angestiegen, sodass das kurzfristige Angebot nicht Schritt halten konnte. Neben dem Basiseffekt bei den Rohstoffpreisen kommt auch der Umsatzsteuereffekt in Deutschland hinzu. Ungefähr 1,5 % der Inflation ist auf die (wieder auf das Vor-Corona-Niveau) erhöhte Umsatzsteuer zurückzuführen. Weiterer Treiber für die Inflation sind Lieferkettenprobleme und Chipmangel in bestimmten Industriebranchen.

Wie ist die Aussicht für 2022?

Im nächsten Jahr wird die Inflation zunächst wieder sinken, da die Basiseffekte rausfallen werden. Der Umsatzsteuereffekt verpufft direkt im Januar 2022, der Effekt durch die Rohstoffpreise schleicht sich im Laufe des Jahres aus. Die große Frage liegt darin, wie stark sich die Lohnsteigerungen an den hohen Inflationsraten im Jahr 2021 orientieren werden. Denn eine durchschnittliche Lohnsteigerung von 4 % oder 5 % bedeutet natürlich für die Arbeitgeber, dass sich die Arbeitskosten dementsprechend erhöhen. Dies könnte wiederum die Preise nach oben treiben – die klassische Lohn-Preis-Spirale. Ein weiterer wichtiger Punkt liegt in dem Kredit- und Geldmengenwachstum sowie der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Wenn die EZB weiterhin nicht auf die höheren Inflationsraten reagiert und der Realzins stark negativ bleibt, könnten viele Sparer langsam nervös werden und ihre (mittlerweile sehr hohen) Sichteinlagen bei Banken abziehen und damit in Immobilien als „inflationsgeschützten“ Sachwert investieren oder ihren Konsum erhöhen. Dies würde die Immobilienpreise und zeitversetzt auch die Mietpreise sowie die Nachfrage nach diversen Konsumgütern weiter anheizen und damit der Inflationsrate neuen Schwung verleihen.

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